In einem aufschlussreichen Interview mit Björn Ottosson, dem schwedischen Ingenieur hinter dem Oklab-Farbraum, erfahren wir, wie er ein einfaches, aber effektives Modell entwickelt hat, das eine gute Farbtonuniformität bietet und gleichzeitig Helligkeit und Sättigung gut handhabt. Oklab ist ein neuer wahrnehmungsbasierter Farbraum, der in allen gängigen Browsern unterstützt wird.
Wichtige Erkenntnisse
- Oklab wurde entwickelt, um die Probleme bestehender Farbräume zu lösen.
- Der Name "Oklab" ist eine humorvolle Anspielung auf die Einfachheit des Modells.
- Oklab hat sich schnell in der Web- und Design-Community verbreitet.
Über Björn Ottosson
Björn Ottosson hat viele Jahre in der Spieleindustrie gearbeitet, unter anderem an bekannten Titeln wie FIFA und Battlefield. Seine Leidenschaft für Technologie und Kunst hat ihn dazu inspiriert, einen neuen Farbraum zu entwickeln, der die menschliche Farbwahrnehmung besser widerspiegelt.
Die Herausforderungen Bei Der Farbverarbeitung
Farben scheinen auf den ersten Blick einfach zu sein, doch die Manipulation von Farben in Software entspricht oft nicht der menschlichen Wahrnehmung. Der am häufigsten verwendete Farbraum, sRGB, hat seine eigenen Probleme, wie z.B. die unerwartete Erzeugung von Violett in Farbverläufen zwischen Blau und Weiß.
Die Entstehung Von Oklab
Oklab entstand aus der Notwendigkeit, einfache Farbmanipulationen durchzuführen. Björn stellte fest, dass bestehende Farbräume wie CIE Lab und sRGB in ihrer Handhabung von Farbtönen unzureichend waren. Durch die Kombination von CIECAM16 und IPT entwickelte er Oklab, das eine bessere Balance zwischen Farbtonuniformität und der Handhabung von Helligkeit und Sättigung bietet.
Die Verbreitung Von Oklab
Die schnelle Verbreitung von Oklab war für Björn überraschend. Ein Blogbeitrag und die Unterstützung durch die Community führten dazu, dass Oklab in vielen Open-Source-Bibliotheken und sogar in Photoshop integriert wurde. Die einfache Implementierung von nur 10 Zeilen Code erleichterte die Adoption.
Okhsl: Eine Erweiterung Von Oklab
Zusätzlich zu Oklab hat Björn auch die Farbräume Okhsv und Okhsl entwickelt. Okhsl bietet eine einfachere Handhabung von Farben, indem es die Vorteile von HSL mit den Eigenschaften von Oklab kombiniert. Dies ermöglicht eine bessere Auswahl und Manipulation von Farben, ohne die physikalisch möglichen Farben zu überschreiten.
Fazit
Björn Ottosson hat mit Oklab einen bedeutenden Beitrag zur Farbtheorie und -anwendung geleistet. Sein Ansatz, die Komplexität der Farbwahrnehmung zu berücksichtigen, hat das Potenzial, die Art und Weise, wie Designer und Entwickler mit Farben arbeiten, zu revolutionieren. Seine Arbeit zeigt, dass es immer Raum für Innovation und Verbesserung gibt, selbst in einem so etablierten Bereich wie der Farbverarbeitung.
